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Wie ein PVönix aus der Asche

Stadt Egeln, den 21.06.2022

Solarpark Egeln in Sachsen-Anhalt: Baubeginn in Reichweite

Neues Leben für eine brachliegende Fläche in der Egelner Mulde eine Photovoltaikanlage entsteht. Auf der ehemaligen alten Aschehalde der Förderungsanlage Cäsar in Egeln wird nach einer langen Pause zukünftig wieder Strom produziert. Dieses Mal entsteht die Energie jedoch nicht aus der Verstromung von Braunkohle, sondern umweltfreundlich durch Solarenergie. In der Stadt Egeln, 27 Kilometer südwestlich von Magdeburg, entsteht die neue Freiflächenanlage Cäsar II mit einer Gesamtnennleistung von um die 4.200 Kilowatt-Peak. Auf der fünf Hektar großen Fläche werden um die 60 auch im Einzelbetrieb nutzbare Photovoltaikanlagen einen Jahresenergieertrag von circa 4,3 Millionen Kilowattstunden erzeugen, erläutert Thomas Schoy, Mitinhaber und Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Privates Institut. Solch eine Anlage mit ihrem jährlichen Ertrag erlaubt es, im besten Fall über 1.400 Dreipersonenhaushalte mit umweltfreundlichem Strom zu versorgen.

Gemeinsam in die Zukunft investieren

In seiner Rolle als Vorhabensträger erwarb das Münchner Unternehmen neben dem Grundstück für die Photovoltaikanlage auch das als Ausgleichsfläche für Eidechsenhabitate dienende Gelände. Für die Entwicklung der Fläche stand es in intensiver Abstimmung mit der Kommune, dem Bürgermeister und dem Stadtrat. Im Rahmen des mehrjährigen Bauleitplanverfahrens fand zudem ein enger Austausch mit den involvierten Behörden, weiteren Trägern öffentlicher Belange sowie dem zuständigen Netzbetreiber statt. Diese Zusammenarbeit war und ist als sehr produktiv und angenehm zu beschreiben. Sie erweist sich somit als Vorbild einer optimalen Partnerschaft, verdeutlicht der Experte. Dabei lässt sich die Konzeptionierung des neuen Solarparks mit dem Bau eines Mehrfamilienhauses gleichsetzen. Nach der Errichtung der Anlage teilt das Unternehmen diese auf und veräußert die einzelnen Parzellen als einzelunternehmerische Investments vergleichbar mit Eigentumswohnungen an Investorinnen und Investoren. Im Zuge einer sogenannten Schwarmfinanzierung, im Englischen auch als Crowdinvestment bezeichnet, konnten im Fall von Egeln mehrere hundert Bürger die Einrichtung diese neuen Großprojekts finanzieren und sich somit eine feste Verzinsung sichern. Schoy hält fest: Erfreulicherweise konnte unsere Unternehmensgruppe somit schnell die Finanzierung sicherstellen und dem Baubeginn am Ende des zweiten Quartals dieses Jahres steht damit nichts mehr im Weg.

Nachhaltige Vorbereitung der Fläche

Nach dem Abriss von bereits baufälligen Gebäuden, großflächiger Bodenentsiegelung, Umsiedelung der auf den Flächen lebenden Zauneidechsen in eigens für sie errichtete Habitate und einer umfassenden Geländemodellierung beginnt nun die wirkliche Vorbereitung des zukünftigen neuen Solarparks in Egeln. Schoy erklärt: Nach der fundamentfreien Errichtung der Solaranlagen sorgt eine an die regionale Fauna und Flora angepasste Samenmischung, beispielsweiser in Form einer Wiese, für eine niedrige Bepflanzung zwischen und unter den Tischen für die Solarmodule. Die ehemalige Altlastenfläche kann so dem jahreszeitlichen Wandel und natürlichen Wachstum weitgehend überlassen werden. Von vornherein ausgeschlossen ist eine Versiegelung der Fläche aufgrund der ansonsten entstehenden Schäden für das Ökosystem. Zudem bleibt somit auch die Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens in Bezug auf den Niederschlag stets gewährleistet.

Alles für den Artenschutz

Im Mittelpunkt steht im Besonderen der Schutz der Tier- und Pflanzenwelt auf dieser neuen Sonderfläche, weshalb eine ökologische Baubegleitung alle Maßnahmen in diesem Rahmen überprüfen muss. Hierbei fallen der Erhalt von Nist- und Brutplätzen sowie die Bewahrung eines möglichst natürlichen Lebensraums immer in den Fokus unserer Bemühungen, verdeutlicht der Experte. Zum Schutz der dortigen Fauna beschränken sich die kommenden regulären Arbeitszeiten auf die Tageslichtphase, um die nächtlichen Aktivitäten der tierischen Bewohner auf dem Gelände nicht zu stören. Für den Schutz vieler Vögel in der Brutzeit verbietet sich die Fällung von Gehölz in den Monaten zwischen März und September. So wollen Tierexperten auch die Sommer- und Zwischenquartiere von Fledermäusen in Egeln schützen. Sollte sich ein solcher Erhalt des ursprünglichen Lebensraums der Tiere nicht als möglich erweisen, braucht es die Schaffung eines neuen Habitats auf dem Gelände oder wie im Falle der Zauneidechse die komplette Umsiedlung in eine neue artgerechte Heimat, präzisiert Schoy. In Egeln betreffen alle diese geplanten Schutzmaßnahmen überwiegend den Bienenfresser, die besagte Zauneidechse, Fledermäuse, für die das Unternehmen bereits ein altes Bestandsgebäude bedarfsgerecht vorbereitet hat, oder den Turmfalken, der eine Nisthöhle an einem nahegelegenen Freileitungsmast erhält.

Sonnige Zukunftsaussichten für Investoren und die Region

Thomas Schoy verrät: Wir verwenden nur hochwertige Materialien sowie im Vorfeld getestete Technik. Zudem erfolgt die Errichtung unter objektiver Sachverständigenaufsicht, um somit die Sicherheit, Werterhaltung und lange Lebensdauer der neuen Freiflächenanlage Cäsar II zu garantieren. Mit einem genau festgelegten Abstand montieren geschulte Fachleute die Tische auf Stahlstützen. Durch eine südliche Ausrichtung des pultdachförmigen Gestells lässt sich der bestmögliche Ertrag für die Anlage erzielen. Bereits vor Montagebeginn findet eine Umzäunung des Geländes statt, so kann die Errichtung der neuen Freiflächenphotovoltaikanlage Cäsar II ungestört die Fläche diente in der Vergangenheit verbotener Weise auch als Halde für Unrat unterschiedlichster Art und Herkunft gelingen. Der Münchner Experte veranschaulicht: Danach steht einer erfolgreichen Stromproduktion mit Photovoltaik in Sachsen-Anhalt nichts mehr im Weg und es zeigt sich, dass Umweltbemühungen und saubere Energie sehr gut nebeneinander existieren können.