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Zum Mittelalterspektakel zieht die Pest in Egeln ein

Stadt Egeln, den 06.09.2015

Das die Stadt Egeln mit einer Mauer umgeben und durch die Burg gut beschützt wurde, hatte nicht nur Vorteile für die Bevölkerung. Dort wo die Menschen dicht gedrängt wohnten und es an der Hygiene noch mangelte konnten sich schnell Krankheiten ausbreiten. Besonders gefürchtet war hier der "Schwarze Tod" oder die Pest. Eine erste Pestwelle wütete  im 14. Jahrhundert in unserer Region. Dabei verloren auch einig Egelner Einwohner ihr Leben. Besonders schlimm wütete es jedoch in den Dörfern. Der Ort Ammendorf, zwischen Hakeborn und Kroppenstedt gelegen wurde bis auf einen Mann vollständig entvölkert. Da die Hakeborner den Mann nicht haben wollten, ging er nach Kroppenstedt wo er bleiben konnte, denn er brachte ja als "Mitgift" auch große Ackerflächen mit, so das die Kroppenstedter Feldflur noch heute weit nach Hakeborn hereinragt. Eben dort wo ehemals Ammendorf lag. Eine zweite Pestwelle kam mit dem 30jährigen Krieg. Viele Einwohner der zerstörten Dörfer im Umfeld kamen nach Egeln, wo man sich sicherer glaubte. Doch hier fand die Pest dieses Mal reichlich Opfer,  so dass 1639  926 Leute in Egeln an der Pest starben. 655 davon stammten aus den umliegenden Dörfern. Zur Einstimmung auf das 1075jährige Stadtjubiläum wird zum diesjährigen Mittelalterspektakel am 10. & 11. Oktober an diese grauenvolle Zeit des Mittelalter erinnert. Auf dem Markt mit Handwerk und Handel, Gauklern, Feuerspuckern und Spielleuten wo gerade noch gefeiert wird, werden plötzlich die Pestrasseln erklingen. Auf Karren werden Pesttote gezogen und sich peitschende Mönche mahnen die Menschen zu einem gottgefälligem Leben. Ärzte in schwarzer Kleidung und Rabenschnabelmasken werden den Zug begleiten. Aber auch die Pest hat ein Ende und so wird zur Musik von "Donner und Doria", den Spelluden Los Dillettantos und Feuerkünstlern kräftig gefeiert.

 

Bild zur Meldung: Feuershow mit Rudolpho